Phuket, Thailand: Friedlich das Miteinander

Aus deutscher Februarkälte in südostasiatische Wärme, von dunklen -2 °C gen strahlenden 33 °C. Nebst der erhofften Wärme und der mit Spannung erwarteten Andersartigkeit begegnete uns auf Phuket etwas wunderbar Unerwartetes. Die Rede ist vom positiven Gegenbeispiel deutscher Lebensbetrachtung.
Vom Fliegen mit Cathay-Pacific
Ab Frankfurt ging er los, unser Marsch über das Erdrund, zunächst nach Hong Kong. Dort in der chinesischen Sonderverwaltungszone heimisch ist die Fluggesellschaft Cathay Pacific, mit der wir erstmalig geflogen sind und dann gleich mit allen vier Flügen unserer ersten Südostasienreise.
Mit dem größten zweistrahligen Passagierjet der Welt, der Boeing 777 ("triple seven"), verließen wir Frankfurt für die erste Etappe von über 10.000 Kilometern gen Hongkong. Um die Mittagszeit gestartet gab das Bordpersonal alsbald durch, die Jalousien mögen heruntergelassen werden. Hatte wohl damit zu tun, dass es am Heimat- wie Zielflughafen Hongkong Nacht war. Der Mehrwert des extra gebuchten Fensterplatzes wurde so natürlich ein Stück weit relativiert. Doch sind wir nicht alle willfährige Figuren im Fluß des Lebens?
An Bord waren dem losen Blick nach Europäer und Asiaten vielleicht im Verhältnis 50/50, es reiste sich entspannt mit reichlich gutem Versorgtsein. Nebst den Erdnüssen ganz zu Beginn war sehr positiv, dass selbst in der economy class zwei warme Mahlzeiten serviert worden sind. Selbstredend vegan wie vorgemerkt. Und die Spezialgerichte, erfahrene Weltenbummler wissen das längst, werden zuerst serviert, erst dann kommt es zur Ausgabe aller anderen mischköstlichen Mahlzeiten.





Und da kann sich so manche Airline etwas von abgucken: es war dem hungrigen Magen immer möglich, eine warme Mahlzeit zu bekommen. Ob Instantnudeln oder ähnliche Dinge, stets ließ sich ohne Aufpreis essen und trinken. Mag es zu tun haben mit der Wichtigkeit des Essens für Chinesen. Denke ich nämlich an die chinesische Seele, dann sehe ich an erster Stelle den ausgeprägten Familiensinn, dicht gefolgt von der Wichtigkeit guter Mahlzeiten. Halten wir fest: eine prima Fluggesellschaft!
Mit Winterkleidung in thailändische 33 Grad
Am Flughafen in Phuket passierten wir die Schar der wartenden Abholer und sie lächelten. Es war weniger die Freundlichkeit, sondern vielmehr unsere winterliche Kleidung. Wie nur lässt sich für diese Menschen in ihren kurzen Hosen und T-Shirts erahnen, dass weit entfernt Dunkelheit, Kälte und Tristesse über die germanischen Häupter wachen.


Es waren hingegen nur ein paar Meter Saunafeeling bis zum bereitstehenden Shuttlebus, es folgte dann einstündig eine leider zu großzügig regulierte Klimaanlage. Die Sprachbarriere zum Fahrer gemahnte letztlich zur Akzeptanz. Eindrucksvoll gerieten hier schon der Linksverkehr wie auch der Eindruck eines wilden wie gleichsam friedlichen Miteinanders auf der Straße. Hierzu später mehr.
Vom Hotel Phuket Marriott Resort & Spa, Merlin Beach
Daheim wird die Erwähnung des Reisens im Profil des Pauschaltouristen von manchem belächelt, gar abgewertet. Gleichwohl, und seien wir ehrlich, das Unterkommen in einer südostasiatischen 5-Sterne Niederlassung der US-amerikanischen Hotelkette Mariott lässt derlei Unkenrufe leicht verschmerzen.









Das Marriott Hotel mit Schmeichel vom Paradies
Unser Ocean View Luxuszimmer mit Balkon und Aussicht auf die Andamanensee ist unserer Erinnerung Labsal, unserer Herzen Bereitschaft auf eine Wiederholungsreise dorthin.

Eine quasi eigene Bucht ohne sichtbare weitere Hotels, mit All Inclusive ob aller Mahlzeiten, Zwischenmahlzeiten, Süßspeisen, Snacks, alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränken. Das leben kennt Härten und ab und an. Und das Leben kennt beizeiten die wonnige Leichtigkeit.








Kulinarisch was das Herz begeht und am Abend Profi Muay Thai Boxing
German Angst rundum ging der Reise voraus
German Angst bedeutete im Vorfeld der Reise, dass unsere lieben Mitmenschen vor der "Hitze" warnten, vor der Möglichkeit von Tsunamis, vor Schlangen, Dieben, Lebensmittelvergiftungen und Co. Eine Dame sagte, hüte dich vor plötzlicher Stille, dem folgt nämlich dann der Tsunami ... Die Welt kann ein wahrlich gefährlicher Ort sein, besonders wenn man daheimgeblieben auf der Couch dem Siechtum anheimfällt. 😄

Der dominierende Buddhismus ist ganz offenbar
Ein Leben wie es nicht regelbasiert ist, sondern auf gegenseitiger Rücksicht und Freundlichkeit fußt. Seinen Sockel hat auf gelebten Respekt und dem Leben lassen als Grundeintellung. Ein im Grund chaotischer Straßenverkehr und doch hupt keine Seele. Dort wie auch anderswo im Alltag achten alle aufeinander und passiert Blödsinn eines einzelnen Verkehrsteilnehmers, dann ist das eben passiert, wozu sich drüber aufregen ...






Die Sonne, die Wärme, das gute Essen, das Fernsein Deutscher Angst, das sorgt für eine Leichtigkeit ohnegleichen. Dort redet sich niemand heiß mit vermeintlichem Klimawandel, der Angst vor diesem und jenem. Dafür bleibt das Leben zu wertvoll.
Und noch ein wahres Klischee: die weißen Rentner mit Phuket als Idyll der goldenen Jahren, wir sahen sie überall. Zufrieden, entspannt, einzeln oder als Pärchen auf dem Roller. Wenig bekleidet, sehr braun, sehr entspannt. Es gab sie ganz einfach mit kleiner Kasse in einfachen Lebensumständen, es gab sie in der habenden Variante mit perlweißer Harley-Davidson, einen tut sie der glückliche Lebensabend.





Und ja, auch weiße Rentner mit Thaidamen waren zu sehen. Und das ist so in Ordnung. Wer sind wir, dass wir dem Leben, dass wir der Liebe Wege aufzeigen wollen.
Big Buddha von Phuket
Es war im Ursprung ein YouTube Video, welches in uns den Wunsch zu dieser Reise weckte. Ausgerechnet das was bei uns daheim massig vorhanden ist, die Rede ist von Buddhastatuen, sollte uns nach Phuket locken. Der Immobilien-YouTuber Enes Yilmazer hat in seiner Episode Touring a $22,000,000 Stunning Cliffside Mansion Overlooking the Indian Ocean! direkt am Anfang in einer kleinen Bilderschau der Umgebung den Big Buddha von Phuket in unsere Wahrnehmung gerückt.
Wir sahen das im Spätherbst und wir waren sofort entschlossen: da wollen wir hin, da werden wir sein. Und nun, wir sind auch dort gewesen, wir haben die einstündige Taxifahrt vom Hotel auf uns genommen. Aber leider blieb uns der Blick von vorn und der Gang über die Plattform verwehrt. Monate zuvor gab es Starkregen, Erdrutsche und Tote. Bis auf Weiteres hat die Regierung beschlossen, das Ganze erstmal mit der gebotenen Sorgfalt fertigzustellen. Sei es drum, auch von der Seite hat er uns beeindruckt, der Big Buddha von Phuket.



Nach der Flutkatastrophe von 2004 wurde seine Errichtung übrigens beschlossen, die Fertigstellung passierte im Jahre 2008. Stets möge er daran erinnern, dass die Zukunft voller Hoffnung ist. Namaste!
Reise, fliege, sehe
Reisen ist eines der Privilegien des Seins in unserer Zeit. Nutze es, sieh dir die Welt an und vergiß unsere Nachrichten, sollen sie ihr Gift verspritzen. Die Welt ist vielerorts pure Lebensfreude. Namaste!

