Nachruf auf das Café Malik

Nachruf auf das Café Malik

Unsere Besuche im Café Malik und das über die Jahre hinweg legten irgendwann dar, dass das kleine Café in prima Kneipenanmutung hier in Münster längst zu unserem veganen Stammlokal geworden war. 

Urig hölzernes Ambiente, ein public piano im Hauptraum, mit auch akademischen Zeitungen am Stock, sowie das unverkennbare studentische Flair sorgten bei uns konsequent für gute Laune. Wenngleich die Küche des Hauses nie vollumfänglich vegan gewesen ist, so ließen die verfügbaren pflanzlichen Kuchen, Waffeln, Salate, Warmspeisen und selbstkredenzten Dips und Beilagen das Café Malik bei Veganern ein ums andere Mal wohliges Lächeln aufkommen.

Yogatyp ist immer gut satt geworden. Selbstredend mit einem Stück veganen Kuchen zum Nachtisch. Maria hat die Kuchen und Torten täglich selbst kredenzt.

Mir ist übrigens noch ein Abend im Malik im Sinn, da tönte kommend vom Schlossplatz ein Event mit Rockmusik. Und bei bestem Wetter wären auch die paar Außentische in der Bäckergasse am Hörsaal H1 eine Variante für uns gewesen, wir aber zogen das schattige Innere vor. Mit gutem veganen Essen und den leckeren Cocktails wurde es ein schöner Abend im Freundeskreis. Einer jener Abende, von dem unsere Herzen noch lange zehren. Aber auch nach solchem Miteinander und mit Blick aufs Geld kam es im Malik am Ende nicht schlimm, war die Preisgestaltung dort bis zuletzt doch mehr als fair. Bedient wurden wir auch wieder an diesem Abend von der, in ihrer mitunter robust-herzlichen Art ganz eigenen, Wirtin Maria. So zeigte sich uns abermals in diesem nun verlorenen städtischen Kleinod, dass das Leben bei Lichte besehen der herzlichen Geselligkeit wegen lebenswert ist.

Wir sind voll des Lobes in diesem Nachruf. Im Jahre 1983 von Maria Kraft gegründet, wurde das Café Malik in den Jahrzehnten seines Bestehens zur münsteraner Institution. Hinradeln war das Gebot. Der Sommersalat, die Oliven, das Curry, die Kartoffelgerichte, der Burger und die Kuchen veganer Machart lockten immerzu. Sehr gelungene Longdrinks und Cocktails vermochten mit passender Dosierung dem Leben den Ernst zu nehmen. Freilich suchten wir im Malik nie die Sterneküche von großer Welt, aber wir wussten uns stets gut aufgehoben in einer Kneipe der ehrlichen Art mit veganem Angebot.

Blicken wir nach vorn. Und ja, ich als Teil der veganen Society weiß darum, dass es mittlerweile und verteilt in der Stadt vegane Optionen auf der Speisekarte gibt. Hier mal ein lauter Laden im Kuhviertel und allerorts irgendwelche Ableger überregionaler Systemgastronomie. Teilweise fangen sie schon an mit time slots und online Buchung und die Preise schießen jubelfroh in höchste Höhen. Nun, ich erinnere mich an jenes typische Bild im Café Malik, da sich die Studenten mit einer Tasse Tee über Stunden hinweg an den Außentischen unterhalten und sonnen konnten. 

Das Café hatte am 31. Januar 2025 letztmalig geöffnet und als sich am Ende des Tages die Türen schlossen, da ist mit dem Malik ein Stück gastronomischer Unbeschwertheit für immer fort. Namasté