Des Wanderers Lobgesang auf das Naturkost-Hotel Harz

Im Lande Niedersachen, tief dort im Harz, da ward uns tapfren Wanderern das vegane Naturkost-Hotel Harz zum Unterschlupf. Unterhalb des Hübichensteins und bei sattgrünen Tälern wanderten wir auf jenen Pfaden, wo einst noch Zwerge, Gnome und Elfen unter uns Menschen weilten.

Unsre Blicke, nach getaner Wanderslust, schenkten wir dem schwindenden Himmelslicht. Tapfer ward ein Fuß nach dem andren gesetzt, entgegen dem Drei-Gänge-Gourmet-Menü unsrer lieblichen Bleibe. Der Herberge Sinn nach Gaumenfreuden ohne Leid für unsre beseelten Mitgeschöpfe ist uns gemein.

Vor einem Jahr nun, im fernen Dortmund, auf jenem Vegan Street Day eines bald vergessenen Sommers, ward uns die Schrift gewahr, welche kündete vom Glücksquell für den dem Pflanzlichen zugetanen Wandergesell. Wohlahnend ward dieses werbende Pergament nicht entsorgt.

Im Orte Bad Grund, droben am Tale und gelegen in der Von-Eichendorff-Straße, welch unverkennbarer Wink des Unergründlichen, wurde uns herzliche Obhut bei wohlmundentem Speis und Trank zuteil. Längst in heimische Gefilde gekehrt, so wandern unsre Herzen noch immer entlang den Wegen des Arboretum Bad Grund.

Ruhiges Seelenbett, die Kammer zur Nacht gar mit großem SmartTV und Netflix-App, ward uns zur immersüßen Schlafstätte. Reinlich und von kundiger Hand des Domizils geadelt, ist dort dem Guten nicht genug. Der Zahl geringe Schritte sind es zum großen Wasser im Hause, dem kühlen Nass fürs Jungvolk und uns gediente Recken. Nebst den Schwitzkammern soll so kein trübes Wetter der Freude Abbruch tun.

Im Speisesaal, da ist der Tische Zahl das Übermaß gar fern. Wie löblich, kommen sich die Freunde des guten pflanzlichen Bissens so ganz nah. Band der Erfahrung und der Freundschaft mag geknüpft werden. Was ist der Sinn der Welt, wenn nicht die Freundschaft? Wie im Familienkreise speist es sich wohlfeil. Rohkost, doch keineswegs rohe Kost. Maßvoll und doch nahrhaft, nicht von großer Flamme und doch entflammend.

Ihr fernen Freunde, ihr Veganer, lasst mich noch die frühe Mahlzeit preisen in diesem besten Haus aller Häuser. Hier isst sich für den Wandertag. Keiner Worte genügende, stets frische und geröstete Brote sind allein schon die Reise wert. In gleicher Weise wurde unsren veganen Gaumen nie zuvor der tagfrühe Jubel zuteil.

Nichts soll dem Lob, der Freude, der unbedingten Empfehlung Abbruch sein. Nicht die Kammer zur Leibesertüchtigung, und nicht der allzu fest geratene Griff der Wellness-Massage. Bedenk sei, dass Wellness den zarten Schmeichel meint.

Verquicken sich die Dinge, dann wird dem Herzen das Höhere gewahr. Das Wandern auf der König Hübich-Route und mitunter den Fuß auf jenem Staub am Hübichenstein, welchen bereits ein Johann Wolfgang von Goethe mit bloßer Präsenz zu adeln vermochte. Das reinliche und herzensgute Volk im Tale, herrje, welch liebe Menschen. Und wird euch dann Wohnstatt zuteil im Naturkost-Hotel Harz, dann seid euch gewiss, soll meine Empfehlung gelungen sein.

Schließen möchte ich mit dem wertgeschätzten von Eichendorff.

Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
Den schickt er in die weite Welt;
Dem will er seine Wunder weisen
In Berg und Wald und Strom und Feld.

Die Trägen, die zu Hause liegen,
Erquicket nicht das Morgenrot,
Sie wissen nur von Kinderwiegen,
Von Sorgen, Last und Not um Brot.

Die Bächlein von den Bergen springen,
Die Lerchen schwirren hoch vor Lust,
Was sollt ich nicht mit ihnen singen
Aus voller Kehl und frischer Brust?

Den lieben Gott lass ich nur walten;
Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld
Und Erd und Himmel will erhalten,
Hat auch mein Sach aufs best bestellt!

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