Das Firmware-Update der LSI 9211-8i (IBM M1015) auf Version P16 für FreeNAS v9.3

Meine akademische Vorliebe für die Kombination aus FreeNAS und guter Supermicro Serverhardware mitsamt ECC-RAM und vor allem den günstigen IBM M1015 Karten, welche ich mir durch Crossflashing zur LSI 9211-8i in den Adelsstand erhebe, sorgte stets für gutes Karma im Serverhimmel. Derart aufgesetzte FreeBSD-basierten Network-attached storages geraten zu robusten dienstbaren Gesellen.

‘Never change a running system’ heißt es und doch will man ab und an vom neuen Featureset eines Updates Gebrauch machen. Nach einem Auflockern mit dem Artikel ‘5 Fun Things to Do with FreeNAS‘ besieht man sich vorweg einmal die FreeNAS v9.3 Release Notes.

Nach dem auf 9.3 erfolgten Update signalisiert einem FreeNAS per roter Ampel und der Meldung ‘WARNING: Firmware version 19 does not match driver version 16‘, dass es da ein Treiberproblem gibt. Die Lösung besteht hierbei darin, seiner ehemaligen IBM M1015 und nunmehr als LSI 9211-8i arbeitenden SATA-Karte genau dieses verlangte LSI P16 Firmware einzuverleiben. Man holt aus Gründen der größtmöglichen Kompatibilität nicht die von LSI auf der 9211-8i Support-Seite angebotene P20 Variante. Trotzdem aber laden wir einmal das P20-Firmware-Paket-für-UEFI herunter, weil wir es speziell auf die darin enthalte SAS2FLASH Software in der UEFI-Variante absehen. Dann wird das von LSI stammende P16-Paket geladen (‘für DOS und Windows’).

Flashen per sas2flash.efi präferiere ich übrigens der damaligen Problemen wegen, als die DOS-Variante sehr zickig mit diversen Motherboards umging und es Flashen schlicht nicht gelingen mochte.  Auf dem von mir hier hergenommenen Supermicro X9SCI-LN4F ging es gar nicht. Per UEFI klappt das nun.

Unser Vorhaben soll es also sein, das Supermicro-Board aus dem BIOS in die UEFI-Shell zu starten und das Flashen von einem (vor dem Booten ein-) gesteckten und im FAT32 formatierten USB-Stick durchzuführen.Für etwaige Schäden durch das Flashen übernehme ich keine Haftung. Dieser Artikel hat wie immer informativen Charakters. Gleichwohl investiere ich Mühen, ordentliche Tipps zu geben. Es gilt aber immer zu beachten, dass kleine Variationen in Hardware und Sofware andere Abläufe erforderlich machen könnten, als den hier geschilderten. Und denkt immer dran: Benutzt niemals ein RAID als Backup-Lösung, denn ein RAID ist kein Backup. Also habt gerade vor solchen Aktionen immer ein Backup der auf dem NAS liegenden Daten.

Auf besagtem Stick, welcher zwingend FAT32-formatiert ist, packen wir allein 2 Files, einmal das File sas2flash.efi aus dem Paket installer_P20_for_UEFI und dann noch die P16-IT-Files in Gestalt der Dateien 9118it.bin und mptsas2.rom aus dem Paket 9211_8i_Package_P16_IR_IT_Firmware_BIOS_for_MSDOS_Windows. Den so präparierten USB-Stick rein in den Server und neu booten die Kiste.

Beim Booten die Entfernen-Taste drücken und im BIOS unter Exit>Boot Override>UEFI – Built in EFI-Shell auswählen und ENTER drücken. Nun sind wir in der EFI-Shell gelandet.

Um ins Dateisystem des USB-Sticks zu wechseln, reicht für gewöhnlich:

fs0: 

Nun besehen wir uns den Inhalt des Sticks …

ls

… und checken schonmal den Status und die aktuelle Firmware unserer IBM/LSI-Karte(n):

sas2flash.efi -listall

Das eigentliche Flashen auf P!6 erfolgt mit dem Kommando:

sas2flash.efi -o -f 9118it.bin -b mptsas2.rom

Nach erfolgreichem Durchlaufen des Vorganges nochmals in die EFI-Shell starten und mit bekanntem Kommando Status und Firmware prüfen. Im Idealfall ist die P16 Firmware gelistet:

sas2flash.efi -listall

USB-Stick entfernen und regulär FreeNAS starten.

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