Er wird wohl einer der bekanntesten und meistverkauften Plasterouter dieses Planeten sein, der Linksys WRT54G, welcher hier 9 Jahre lang als WRT54GS-DE seinen Dienst verrichtete. Das geschah klaglos bei lediglich etwa zwei ‘Einfrierern’ insgesamt. Bei einem Wireless Access Point innerhalb fast eines Jahrzehnts dürfte das eine geringe Fehlerquote sein. Zumal der Plastefreund mithilfe der alternativen Firmware DD-WRT stets ein seriöses Netzwerkgerät war. Doch des Guten Feind ist bekanntlich das Bessere.
Zum Flaschenhals avanciert
Doch warum sollte man diese so bewährte WLAN-Kiste austauschen wollen? Der erste Grund ist sicher 802.11g als Obergrenze, was einer nutzbaren Bandbreite von etwa 19 Mbit/s entspricht. Vor 10 Jahren waren Haushalte noch nicht auf breiter Front mit 25, 50 oder gar 100 Mbit/s ans Internet angebunden, doch heute und einem mit entsprechendem Datendurchsatz gesegnetem (Stadt-) Haushalt sollen drahtlose Clients mit Standard 802.11n (und hier etwas 240 Mbit/s netto) nicht durch den ollen Linksys ausgebremst werden
Wieder einmal der Stromverbrauch
Der andere Punkt ist, mal wieder, der Stromverbrauch. Bei einem 24/7/365 Gerät wichtig (wir sprachen drüber). Beim unserem betagten Linksys messe ich eine Leistungsaufnahme von 13 Watt (unter der alternative Firmware DD-WRT). Bei unserem zum Nachfolger auserkorenen TP-LINK TL-WR841ND habe ich 3 Watt (ebenfalls unter DD-WRT) auf der Anzeige stehen, also ganze 10 Watt weniger. Würden wir den TP-Link auch 9 Jahre nutzen, dann wäre die Stromersparnis ein Vielfaches der Neuinvestition, ganz abgesehen mal vom Sprung auf die höhere Bandbreite dieses 300Mbps-Wireless-N-Routers.
Mac-Nutzer müssen hart sein
Das Faltblatt zum Gerät sagt, (Mini-) CD mit Windows-Kram rein oder das Setup per Browser starten. Wir lieben Browser und wählen deswegen Möglichkeit Nr. 2. Was das Faltblatt dann empfiehlt, mutet irgendwie komisch an. Wir sollen in die Adresszeile des Browsers http://tplinklogin.net tippen und in die dann erscheinende Seite das werkseitige admin/admin eingeben. Vielleicht klappt das, wenn man das Gerät für sich hinstellt und einen Rechner dranklemmt, mit großer Wahrscheinlichkeit jedoch nicht, wenn der TP-LINK irgendwo innerhalb des heimischen Netzwerks hinter einem ipfire und anderem Kram hängt. Und warum eigentlich nimmt TP-LINK eine .net Domain her, welche im Internet tatsächlich existiert und von irgendwem anonym (laut WHOIS) registriert wurde? Die Frage stellt man sich automatisch, wenn man der Platzhalter-Werbeseite entgegenblickt, an die man zwangsläufig gerät, wenn in diesem Moment der TP-LINK Router im eigenen Netzwerk eben nicht das Sagen hat.
Macht nix. Wir ermitteln also mit dem schicken LanScan Pro die gegenwärtige Adresse des TL-WR841ND im lokalen Netz und kommen so endlich ins Setup des schmucken TP-LINK Routers. Man kann natürlich auch in seiner Firewall, seinem Haupt-Router, was-auch-immer …, nachschauen, welche IP der neue weiße TL-WR841ND gerade innehat. Es wird die Vergabe eines neuen Passworts gefordert und wir sind drin, in der TP-LINK Admin-Oberfläche. Allerdings nur für kurz, denn wir wollen das Betriebssystem ersetzen durch unser liebgewonnenes DD-WRT.
Das richtige DD-WRT
Leute, wie immer macht Ihr alles auf eigene Gefahr, so auch den Tausch der Firmware auf dem TP-LINK Router. Doch ein ‘Brikettieren’ der Hardware wird kaum passieren, wenn man langsam, konzentriert, bedacht und (vor allem) mit reinem Herzen zugange ist!
Der graue Geräteaufkleber auf der Unterseite weist unser Exemplar als v8.2 aus. Für unser Gerätemodell ist die Vorgehensweise also, innerhalb des Suchfelds der DD-WRT Router Database den Suchbegriff TL-WR841N einzugeben. Das unterste Ergebnis mit der Zeile Revision 8.x ist für das uns vorliegende Modell richtig. Wir klicken die Zeile und dann ist (für unser v8.2 Exemplar) das hier wichtig: Requires tl-wr841ndv8 build. Entscheidend für uns ist der String tl-wr841ndv8.Wir klicken ‘other Downloads’ , dort den Link zum 2014 Ordner und hier den zum Testzeitpunkt einzig vorhanden Link 01-10-2014-r23320-fix.Diese Schritt-für-Schritt-Sätze mögen erfahrene Tony-Montana-Hacker mit 2-Tasten-Binärtastatur etwas befremden. Laut den E-Mail, die hier so eingehen, schätzen weniger erfahrene Nutzer diese feiner granulierten Beschreibungen umso mehr. Habt darum bitte etwas Nachsicht …
Jetzt gibt es eine lange Dateiliste und aha, der für uns wichtige Eintrag tplink_tl-wr841ndv8 findet sich auch. Diesen klicken wir und die erste Datei namens factory-to-ddwrt.bin ist die für unser v8.2 Gerät richtige Firmware. Diese per Download auf den eigenen Rechner holen. Wir gehen also in die (noch vorhandene) TP-LINK Administration des Geräts und bringen unter System Tools > Firmware Upgrade mit Klick auf ‘Durchsuchen’ unsere vorab geladene Factory-to-ddwrt.bin Datei ein, denken nochmal genau nach, ob nicht irgendwelche Denkfehler passiert sind und klicken sodann auf den Upgrade Button. Nun nix anfassen und zum großen Admin beten, dass kein Stromausfall just in diesem Moment passieren möge.
Allen bestehenden und angehenden DD-WRT -Liebhabern da draußen wünsche ich einen schönen prima Tag!
Achso: Der Titel dieses Artikels zeigt mal wieder klar auf, warum die Mitwelt uns Computerfreunde so mitleidig betrachtet!