So, dieses kleine Blog ist aus’m Urlaub zurück und ich will sogleich mit einem Gehäuse-Tipp für die homeserver aficionados starten. Wieder einmal soll es ein 19″ rackmount Gehäuse von Chenbro sein. Ja, alle ‘lieben’ Chenbro’, und ja, auch das Teil ist seit Jahren nicht mehr neu erhältlich. Vielmehr bezieht man das Chenbro RM12402 aus den üblichen Quellen, wie etwa dem Auktionshaus mit den 4 Buchstaben. Meist sind die Verkäufer bzw. Versteigerer Rechenzentren, welche im Rahmen regelmäßigen Hardwaretausches Serverequpment feilbieten und das ganz oft überraschend günstig. Genau so will es der private Admin doch haben!
Futter fürs Rack
Das am 01. August 2003 von Chenbro in Taipei vorgestellte RM12402 mit lediglich einer Höheneinheit ist für den genannten Einsatzzweck geradezu prädestiniert. Damals von Chenbro für ATX Boards mit XEON vorgesehen, würden ich den Kasten eher für billige APUs hernehmen, also Intel Atom oder AMD E-350, E-450 oder E2-2000. Dazu dann noch 8 Gigabytes RAM rein. Im Gegensatz zum früher von mir vorgestellten RM214000 mit zwei Höheneinheiten und sechs 3,5″ Einschüben wartet das RM12402 mit lediglich 2 Slots auf.
Ein kleines und doch äußerst wissenswertes Detail betrifft das Öffnen des RM12402: Blaue Taste gedrückt halten und mittels der gummierten Fläche den Gehäusedeckel in Richtung der Gehäusevorderseite schieben. Weiß man es, dann spart man sich die Suchmaschine …
An dieser Stelle noch ein zusätzlicher Hinweis: Soll es eine Höheneinheit sein, ihr wollt bei Chenbro bleiben, der Einsatzzweck sieht aber 4 Festplatten vor, dann gibt es da das Nachfolgemodell und gegenwärtig im Vertrieb befindliche Chenbro RM12404. Ein tolles Ding, leider aber auch ohne Netzteil mit Preisen zwischen 240 und 380 EUR fürs häusliche Data Center etwas teuer.
Zurück zu den tapferen Gebrauchtgehäusen. Achtet unbedingt darauf, dass Ihr das Teil mit vorhandener SATA-Backplane ersteht (wie auf den Fotos abgebildet). Je nach gedachten Einsatzzweck nimmt man eine SSD oder 2 Festplatten ins System und los geht’s. Ohne ECC wäre hier ein lokaler Gameserver denkbar oder in der SSD-Variante auch ein abgesetzter Webserver mit schnellen Reaktionszeiten. Die Abwesenheit von ECC und RAID könnte man hier hinreichend mit Backup per rsync im Intranet kompensieren. Mit 2 ‘fetten’ Festplatten könnte die Combo auch wunderbar als DLNA Server und iTunes Server fungieren.
Lebensgefahr
Und solltet Ihr das Gehäuse mit einem offenen Netzteil an Land ziehen, so wie das mit der hier abgebildeten 55 Watt PSU erlebt worden ist, dann holt das Ding bitte fachmännisch raus, bittet einen Elektriker um Unterstützung, und entsorgt es.
Auch wenn Euer Serverschrank durch den Elektriker vernünftig geerdet wurde, so hat ein offenes Netzteil aus meiner Sicht im 19″-Blechgehäuse nix zu suchen. Kauft stattdessen ein vernünftiges Netzteil wie z.B. das Seasonic SS-250SU mit einer HE im geschlossenen Netzteilgehäuse.