Vieles spricht für den Betrieb eines Homeservers. So habe ich in diesem kleinen Blog auch wiederholt die Gründe für das Hosten eigener Dienste auf einem Persönlichen Server aufgezählt. Groß waren und sind die Verheißungen der Cloud-Anbieter, doch zu schwer wiegen die Nachteile des Deponierens eigener Daten auf fremden Rechnern. Zumal an unbekannten Standorten. Und wohlgemerkt auf Servern ausgeprägt kommerziell orientierter Dienstleister, welche einem garantiert nichts schenken wollen. Unser aller Daten können dort leicht eingesehen und kompromittiert werden. Das geschieht hin und wieder durch die Hand von Mitarbeitern der Diensteanbieter, Kriminelle versuchens sowieso unablässig und wild im Netz fischende staatlichen Stellen greifen gesetzlich legitimiert drauf zu (das auch noch völlig intransparent).
Um das Wort zum Sonntag kurz zu halten: Die Konzeption und der Betrieb eines Homeservers werden begleitet von Spaß, Erkenntnis und sich mehrender Weisheit … 🙂
Neben ‘Kleinst-Homeservern‘ sehe ich des Hobbyisten Traum-Homeserver mit diesen Eckdaten: Intel XEON CPU, 16 GB bzw. 32 GB ECC-RAM, Supermicro Motherboard mit IPMI, IBM oder LSI SATA/SAS RAID Controller, 19″ Gehäuse Chenbro RM42200, dauerbetriebsfähige Festplatten und obendrauf eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung. Ist das alles geschickt in Betrieb gesetzt, dann halten sich die Stromkosten in Grenzen und man hat, nicht zuletzt dank der (Bare Metal) Virtualisierung, jede Menge Möglichkeiten.
Dieser Artikel zielt auf das von mir im Juli 2012 vorgestellte Chenbro RM42200 Einschubgehäuse. Ein wahrlich famoses Blechle. Ich weiß mittlerweile von einigen Lesern, dass Sie den Stahlblechkasten ins Herz geschlossen haben. Einmal die Vorzüge des Serverbetriebs erkannt, wachsen bei vielen auch die Anforderungen, insbesondere aber der Bedarf an Harddisk-Speicherplatz. Ob es mehrere 10.000U-1GB-HDs sind oder ein Haufen langsamer 3TB bzw. 4TB Festplatten, man braucht in jedem Fall reichlich 3,5″ SATA Steckplätze.
Standardmäßig lassen sich im Chenbro RM42200 fünf 3,5″-SATA-Festplatten unterbringen: (von vorn betrachtet) 2 links über dem klappbaren Ventilator, 2 rechts daneben hochkant und ein Laufwerk unter den drei externen 5,25″ Schächten. Natürlich ließen sich noch mit Abstandhaltern in den genannten drei großen Schächten 3 * 3,5″ Platten einlegen oder mit 3 Adaptern dann jeweils 2 * 2,5″ HDDs, aber das wäre frickelig. Zudem müsste man noch selbst für die Ventilation sorgen, vor allem aber wäre kein Platz mehr da fürs Chenbro SK33502.
Trotz all seiner Vorteile ist das RM42200 ein 19″ Server Gehäuse und kein spezielles 19″ Storage Gehäuse. Durch die von Chenbro vorgesehene Modularität des RM42200 und das passend gestaltete 5er-Gehäuse SK33502 lässt sich jedoch diesbezüglich hinreichend Abhilfe schaffen. Für den häuslichen Server sind 5 Festplatten meistens genau das, was man für sein RAID oder ZFS RAID haben will.
Das Chenbro SK33502 ist ein HOT-SWAP fähiger und 3*5,25″ großer Einbaurahmen für insgesamt fünf 3,5″ Festplatten. Integriert ist eine SATA-Backplane, auf welcher die Festplatten (auf den mitgelieferten Trays) draufgeschoben werden. Auf der Rückseite des SK33502 befindet sich ein Lüfter, damit die Plättchen nicht ins Schwitzen geraten.
Das Storage Kit ist sehr gut verarbeitet und im Dauerbetrieb so sorgenfrei, wie man es von Chenbro kennt. Der Aha-Effekt kommt einem übrigens in dem Moment, wenn man neuere, größere, oder schlicht fehlerfreie Festplatten einsetzt. Dann macht man klick, ersetzt die HDD, schiebt sie wieder ein, klack und weiter geht’s. Der andere Punkt fürs gute Teil ist die seriöse Unterbringung mitsamt ausreichender Kühlung. Natürlich sollten spätestens jetzt beide 8cm-Lüfter hinten am RM42200 montiert sein, damit das von vorn eingeströmte Luftvolumen auch wieder hinausbefördert werden kann.
Übrigens liefert Chenbro 5 SATA-Kabel mit, die man in unserer vorgeschlagenen Standardkonfiguration allerdings kaum z.B. am IBM M1015 benötigen wird. Hier braucht es was mit zu singendem Namen „SFF8087 Kabel mit 1 x mSAS 36 pol auf 4 x SATA 7“. 😉
Mit seinen 130 bis 150 EUR ist das Storage Kit für Privatleute wahrlich nicht billig, aber zu schnell wird das Ding für RM42200-Besitzer praktisch unverzichtbar. Im Grunde genommen ergibt sich der wahre Preis des RM42200 Gehäuses, wenn man das SK33502 hinzurechnet.
Noch ein kleiner Tipp: Das Storage Kit wird innerhalb des Trägers mit den 3*5,25″ Plätzen montiert (welcher vorher aus dem RM42200 mit den 4 von oben zugänglichen Schrauben gelöst werden muss). Also Träger raus und in diesen von vorne das SK33502 einschieben. Dann werden von rechts und von links am Träger von außen ins Gehäuse des SK33502 ein paar Schräubchen gesetzt. Genau diese Schrauben müssen die passenden sein, sprich nicht zu tief, weil diese sonst an den eingeschobenen Festplattenhaltern kratzen würde. Um das zu vermeiden, bitte die mitgelieferten Schräubelchen verwenden. Sollten diese nicht mehr da sein, dann passen die Schrauben aus dem mit dem RM42200 mitgelieferten Tütchen ‘FOR CD ROM & FDD’. Dasselbe gilt auch für die HDDs in den Trays. Hier passenderweise zu den Schräubchen aus dem ‘FOR HDD’ Tütchen greifen … 😉