Star Citizen – Die Wiederbelebung eines verloren geglaubten Genres

Was ist das für ein Computerspiel, für das man bereits jetzt richtiges Geld ausgeben kann, welches aber erst Ende 2014 fertiggestellt sein soll? Was kann so besonders sein an diesem Game, dass es bereits jetzt die Leute in Wallung bringt und sehnsüchtig auf die erste spielbare Alpha-Version warten lässt? Was also macht dieses ‘Star Citizen’ so besonders und warum wird dem Projekt so viel Vertrauen entgegen gebracht?

Nun denn: Zuallererst einmal ist der Schöpfer von Star Citizen kein Geringerer als Chris Roberts! Also derjenige, welcher uns damals Wing Commander beschert hat. Jeder, der so um 1990 / ’91 herum auf ‘Wing Commander’ gestossen ist und die Nächte mit diesem Weltraum-Flugsimulator durchgezockt hat, durfte etwas erleben, was es nachher und bis einschließlich heute nicht wieder gegeben hat. Nämlich dieses spezielle Feeling einer gelungenen Mischung aus Weltraumsaga und Weltraum-Flugsimulation. Komme uns bitte jetzt niemand mit ‘StarCraft’, was wir nur für einen Weltraum-Abklatsch von World of Warcraft halten …

Vorweg muss noch gesagt werden, dass hier kein grosser gewinnorientierter Publisher im Boot ist. Nein, ‘Star Citizen’ wird allein durch Spenden und Crowd Funding auf Kickstarter zur Realität. Die so zusammengekommene Summe von zur Minute 8.246.089 Dollar übertrifft alle anfänglichen Erwartungen und Hoffnungen. Es ist die höchste jemals durch Crowd Funding eingenommene Summe. Und das Geld wird immer mehr! Das alles geschieht durch das Vertrauens und die Ausgehungertheit der Freunde dieses Spiel- und Simulationsgenres. Chris Roberts wird das Geld gut nutzen und das Universum, mit allem was drin ist, stets erweitern und die Zahl der Möglichkeiten und Features erhöhen.

‘Star Citizen’ bringt nach vielen Jahren der Leere einen Traum zurück, an dessen Verwirklichung niemand mehr glauben wollte. Ein grosses persistentes Universum voller Möglichkeiten. Spielerisches wie Entdeckerisches wird möglich sein. Ganz treffend beschreibt es Roberts Space Industries so: „Star Citizen brings the visceral action of piloting interstellar craft through combat and exploration to a new generation of gamers at a level of fidelity never before seen. At its core Star Citizen is a destination, not a one-off story. It’s a complete universe where any number of adventures can take place, allowing players to decide their own game experience. Pick up jobs as a smuggler, pirate, merchant, bounty hunter, or enlist as a pilot, protecting the borders from outside threats. I’ve always wanted to create one cohesive universe that encompasses everything that made Wing Commander and Privateer / Freelancer special. A huge sandbox with a complex and deep lore allowing players to explore or play in whatever capacity they wish.“

Und Star Citizen wird nicht etwa irgendein computerisiertes Spielbrett. Nein, es ist ein richtiges 3D-Space-Adventure mit unglaublich großen und dynamischen Drinnen- und Draußen-Szenerien. In dem weiter unten eingebetteten Video ist beispielsweise die Spielfigur in einem großen Hangar bzw. dem Flugdeck eines Raumschiffs zu sehen. Eine derart große Sichttiefe mit so vielen Details und gar in diesem Genre ward noch nicht gesehen. Das ist kolossal!

Star Citizen wird nur für den PC erscheinen und nicht für irgendwelche Konsolen. Diese würden durch ihre Starrheit die Möglichkeiten und das Potential von Star Citizen nur einschränken. Roberts glaubt an den PC und hält das klassische Konzept des erweiterbaren und offenen Persönlichen Computers für eine Quelle von Innovationen. Treffend bemerkte er einmal, dass ein World Wide Web wohl kaum auf dem Tablettcomputer entstanden wäre.

Für die visuelle Darstellung nutzen Chris Roberts und sein Team die von Crytek stammende und für diesen Zweck modifizierte CryEngine 3. Die Vielfalt der möglichen Eingabe- und Steuergeräte macht ebenfalls gute Laune: Tastatur und Maus selbstverständlich, MFDs, diverse am Markt befindliche Flugsteuergeräte und Regelinstrumente, das bald erscheinende Virtual Reality Headset ‘Oculus Rift‘, diverse Infrarot head tracker wie das TrackIR5, Touchscreens und sicher noch viele Möglichkeiten der Spielsteuerung und -beinflussung mehr.

Star Citizen kann sowohl offline als auch online gespielt werden. Es wird kein DRM geben! Man wird selbst Multiplayer-Server hosten können. Die Krönung allerdings wird das große persistente und in den USA gehostete Universum von Roberts Space Industries sein. Hierfür kann man sich jetzt bereits sein Schiff und seine Schiffs-Versicherung (!) reservieren. Man bekommt beispielsweise für die 65-Dollar-Subscription das ‘Digital Bounty Hunter’ Paket mitsamt dem Origin 300i Raumschiff. Man kann mit diesem Paket bei Verfügbarkeit die Alpha und Beta Versionen laden und spielen, es gibt eine digitale Weltraumkarte des ‘Star Citizen’ Universums, es gibt den Soundtrack, ein digitales Handbuch, 2000 Credits und 4 Monate Schiffsversicherung. Aber vor allem sind die investierten 65 Dollar grundsätzlich als Investition in das Projekt zu betrachten!

Meine Güte, wer jetzt noch nicht Blut geleckt hat, dem ist nicht zu helfen. 😉 Nun gibt es einen zusätzlichen Grund, sich mindestens bis Ende 2014 gesund zu halten und schonmal einen ‘Star Citizen’ Arbeitsplatz mit SSDs, viel Ram, schneller Grafikkarte, mehreren grossen Bildschirmen, Virtual Reality Headset und Mini-Kühlschrank aufzubauen! Nehmt Euch jetzt die 11 Minuten für das Video, genießt, staunt und investiert mit mir in diesen grossartigen Traum!

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