Fingerdicker externer DVD-Brenner für den mobilen Computerfreund: Der Samsung SE-S084D

Die Compact Disc hat ihr Lebensende allmählich erreicht und sie erlebt ihren langsamen Übergang zur potentiell nostalgiebewehrten Fußnote der jüngeren Technikgeschichte. Die abermalige Reinkarnation zur Blu-ray darf mit Milde als respektable Zuckung am Ende einer nicht kurzen Lebensspanne gewertet werden. Aber das Ende wird die runde Plastikscheibe ereilen. So, wie es vor 15 Jahren erst schleichend, dann sehr rasant die Diskette dahingerafft hat. Soviel ist sicher.

Gleichwohl sind selbstgebrannte CDs und DVDs immer noch das Medium, um offline „mal eben“ größere Datenmengen weiterzugeben oder abzulegen. DVD-Rohlinge lassen sich für einige 10-Cent erwerben und solche Scheiben gibt man eher mal aus der Hand als USB-Sticks. Andersrum verhält es sich ähnlich. Man bekommt CDs und DVDs, welche es einzulesen gilt. An dieser Stelle darf man sich auch noch einmal ins Gedächtnis rufen, dass unsere „hyperschnellen“ DSL-Anschlüsse eine reine Konsumententechnik darstellen, haben wir doch nur einen Bruchteil der Bandbreite für den Upload zur Verfügung. Ob man nun Daten weiterreicht oder empfängt, kleine Rechner ohne DVD-Laufwerk baut, einen älteren iMac mit defektem DVD-Brenner versorgen muss oder unterwegs imstande sein möchte, Scheiben zu lesen und zu brennen: ein kleiner externer DVD-Brenner wäre ideal. Angebunden bittschön über USB, schließlich wartet jeder Computer damit auf.  Möglichst ohne seperate Stromversorgung. Klein und leicht soll er außerdem  sein, damit er daheim in der Schublade verschwinden kann und unterwegs nicht zur Last fällt.

Diesen Forderungskatalog erfüllt der Samsung SE-S084D. So sperrig die Modellbezeichnung, so fern in seiner Namensgebung jeglicher Romantik, so schnucklig klein und mit 270 Gramm echt leicht kommt dieser hochportable DVD-Brenner daher. Einzig über seine rückwärtige kleine USB-Schnittstelle wird er angeschlossen und versorgt sich von dort auch mit Energie. Das mitgelieferte USB-Kabel ist computerseitig in Y-Form ausgeführt, damit der erforderlich Nutzstrom über zwei USB-Buchsen sichergestellt wird. Der Betrieb an einem Notebook mit einzelnen seitlichen USB-Buchsen ist möglich, indem man eine kleine USB-Verlängerung (nicht im Lieferumfang des Samsung) hernimmt und sich so behilft. Gebrannt und gelesen werden CD-ROM/-R/-RW, DVD+R und DVD-R (beide auch als Dual Layer), DVD+RW und -RW und, was besonders erfreulich ist,  auch DVD-RAM. Die im Karton enthaltene Windows-CD machte mich übrigens ratlos. Was soll man mit .exe Dateien nur anstellen? Wofür sind die? Nun denn, brauchen tat ich die Scheibe jedenfalls nicht.

Der in verschiedenen Farben erhältliche Brennzweg ist im Betrieb nicht unhörbar, jedoch wesentlich leiser als sein riesiger externer Artgenosse SE-S224 aus dem selben Konzern, welcher zwar auch gute Dienste leistet, aber im direkten Vergleich wie ein Dinosaurier im Meteoritenhagel anmutet. So tat der kleine Brennmeister in unserem Test all das, was ich ihm abverlangte. Problemlos bootete er Linux-Installationsmedien, ebenso eine Mac OS X Install DVD. Der Kleine brannte unter beiden genannten Betriebssystemen problemlos verschiedenste Rohlingtypen und alles auch mobil am MacBook, wohlgemerkt ohne separate Stromversorgung.

Im Zeitalter des Ubiquitous Computing und solange, wie CDs und DVDs noch nicht ganz auf den Friedhof der Computertechnik einkehren, solange ist ein kleines Laufwerk ähnlich diesem ein unverzichtbarer Begleiter im Rucksack eines jeden Nerds. 

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