r fünf Jahren noch überlegte man sich reiflich gut, ob man das Notebook wirklich mitnahm oder eben nicht. Das war einmal das Gewicht, so etwa 2,5 kg, dann war da die Größe mit einem gewissen Packmaß und nicht zuletzt überlegte man sich, ob all die Mühen die zu erwartenden 2-3 Stunden Betriebsdauer im mobilen Betrieb rechtfertigten. So kam es, dass viele Notebooks zum häuslichen Ersatz für den klassischen Desktop degradiert wurden. Dieses gilt insbesondere für die 15″ bis 17″ Notebooks mit den ‘ach so herrlich großen’ Displays. Das Vorgenannte ist übrigens auch heute noch gültig und sorgt für Frustration.
Eine Gegenbewegung waren die sogenannten Netbooks mit Ihren etwa 10″ großen Bildschirmen. Leichtigkeit, Mobilität und Akku-Ausdauer waren gegeben. Doch die Prozessoren, überwiegend die Atom-Baureihe von Intel, sie waren allesamt mega-schnarchlahm. Bei aller Kompromissbereitschaft wurde die Langsamkeit vielen Käufern zum Dauerärgernis. Zu guter Letzt war dem niedrigen Preis auch oftmals die Qualität von Plastikgehäuse, Tastatur und Display verschuldet.
Doch dann ward es Licht. Die erste Generation des MacBook Air ist am Autor dieser Zeilen noch vorübergegangen. Es kam zu keiner Begegnung, doch das aktuelle Modell in seiner 11,6″ Variante führte während des Testzeitraums zu der tiefen Erkenntnis darüber, dass Apple ein ‘echtes’ Notebook mit größter Mobilität und Qualität geschaffen hat.
Wie beginnt man einen Produkttest, bei welchem der Tester nach 3 Wochen täglichen Mitnehmens und Benutzens dieses dünnsten Notebooks über alle Maßen begeistert ist? Fangen wir am Besten mit den technischen Daten an und mit der kurzen Aufzählung der Beschränkungen, welche der speziellen Bauform zuzurechnen sind.Wie angedeutet ist nicht das 13,3″-große Modell Gegenstand dieser kleinen Produktbewertung, sondern das hier vorliegende MacBook Air 11,6″ / 2 GB RAM / 64 GB SSD mit seiner echten Mobilität.
Es ist so groß wie ein Blatt Papier und auch ‘nicht viel dicker’. Das MacBook Air 11,6″ wiegt 1,06 kg, ist gefühlt jedoch so leicht, dass es keine Rolle spielt, ob es im Rucksack/der Tasche mitgeführt wird oder nicht. Glatt könnte man vergessen, es dabei zu haben. Das Gehäuse ist aus einem Stück Aluminium gefertigt, was dem Gerät eine spürbare Steifigkeit verleiht. Man scheut sich nicht, das aufgeklappte MacBook Air an einer der vorderen Ecken mit Daumen und Zeigefinger zu fassen und eben woanders zu platzieren. Das wegen seiner leichten Spiegelung teils kontrovers diskutierte Display ist LED-Hintergrundbeleuchtet und lässt gutes Arbeiten auch bei praller Sonne zu. Wenn man denn die Helligkeit hochregelt. Nicht nur in Bezug auf seine Dünne ist das Display mit den 1366*768 Pixels ein Augenschmeichler. Die unbeleuchtete Tastatur hat vollwertig große Tasten, einen deutlichen Druckpunkt, hört sich genau richtig an und das Texten bereitet damit Vergnügen. Das großflächige Trackpad ist wie der Rest gut gearbeitet, sensibel, interpretiert Fingergesten zuverlässig und macht eine Maus überflüssig.
Es ist kaum zu beschreiben, wie die Arbeit mit dem MacBook Air nur so flutscht. Da ist lediglich ein 1,4 Gigahertz 2-Kerner verbaut, aber mit der durchdachten Systemgestaltung, dem Betriebssystem Mac OS X und vor allem dem auf der Hauptplatine verlöteten Flash-Speicher ist das MacBook Air im Alltag gefühlt -deutlich- schneller als ein 2009er iMac 24″ mit 2,93 Gh und mechanischen Festplatten.
Ethernet-Ports und FW800-Steckplätze wären für die dargebotenen Dimensionen schlicht zu groß. DVD’s, wenn man sie denn braucht, lassen sich über ein externes Laufwerk per USB mounten oder man legt diese in einen anderen Mac ein und nutzt das Konzept “Entfernte CD/DVD” über WLAN. Apropos: Sollte man selbst mal das Betriebssystem installieren wollen, liegt dem MacBook Air zu diesem Zweck ein kleiner weißer USB-Stick bei, mitsamt Mac OS X und dem iLife-Paket. Natürlich habe ich das durchgespielt, und ja, in unter 20 Minuten war das erledigt.
Übrigens trägt der Mac App Store hier Früchte. Alle Lieblings-Apps, welche über den stationären Mac bereits erstanden wurden, tauchen unter dem selben Account auf dem MacBook Air auf und lassen sich mal eben durch jeweils einen Klick installieren. Eine heile Welt. Um es nochmals klarzumachen: das MacBook Air ist perfekt und in seiner Reduktion absolutski typisch Apple. Zöpfe abschneiden und so. Es ist ein völlig lautloses Gerät, blitzschnell, leicht, meisterhaft in der Verarbeitung und nochmals: Es läuft das sehr empfehlenswerte Macintosh Betriebssystem drauf! They did it again! 🙂